Hintergrund der Medienberichte bezüglich des Baus einer neuen Kirche in Amsterdam – 20. Oktober 2016

Die Medien haben in der letzten Zeit über den Bau einer neuen Basilika in Amsterdam zu Ehren Mariens, ‚der Frau aller Völker‘ berichtet. Der Bericht stammt von einer Gruppe von Gläubigen, die sich unter dem Namen ‚Lourdes an der Amstel‘ vereint haben und seit einigen Jahren den Bau dieser Kirche anstreben. Schon früher haben sie der Stiftung Frau aller Völker und der Diözese ihre Pläne unterbreitet. Der Bischof lässt ihnen die Freiheit ihre Initiativen zu entfalten, hat aber keinerlei Entscheidungen bezüglich konkreter Schritte unternommen.

Welchen Zusammenhang hat diese Initiative mit der Verehrung?

Die Botschaften, die Maria in den Jahren 1945-1959 der Seherin gegeben hat, enthalten vier Punkte, um der Menschheit zu helfen den Frieden zu finden.

Der erste ist der wiederholte Aufruf zu mehr „Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe“ unter den Menschen und zur Rückkehr zu Christus und seinem Kreuz. „Ihn will ich wieder in die Welt bringen“, so beschreibt die Frau aller Völker selber ihre Mission. Der zweite Punkt ist das neue Gebet, das sie gibt. Es ist gerichtet an den „Herrn Jesus Christus, den Sohn des Vaters“ mit der Bitte, den heiligen Geist auf unsere verwundete Welt zu senden. Zum Dritten ist die Bitte an die Kirche und den Papst, die einzigartige Rolle Mariens im Heilsplan Gottes in einem fünften marianischen Dogma feierlich zu formulieren, auf dass sie ihre vermittelnde Aufgabe als Neue Eva und als Mutter der ganzen Menschheit in Gänze verwirklichen kann. Das heilsame Wirken Gottes kann sich nur als Antwort auf das freiwillige Einstimmen des Menschen vollkommen entfalten. Der vierte Punkt ist tatsächlich die Vision einer neuen, internationalen Kirche in Amsterdam.

In den Botschaften wird der Seherin der genaue Ort gezeigt. Sie sieht eine ihre bekannte grüne Wiese, auf der die Kirche gebaut werden soll. Die Frau sagt ihr, dass dieser Ort später durch eine halbe Stadt umringt und an einem großen Platz liegen wird. Im Moment steht genau auf diesem Platz die „Hollandhalle“ des Kongresszentrums RAI, die am Europaplein liegt, neben dem Bahnhof und der Autobahn, tatsächlich umringt von einer halben Stadt. Da es nicht scheint, dass dieser Ort bald frei werden wird, suchen die Initiatoren (Stiftung Lourdes an der Amstel) nach anderen Bauplätzen in dieser Gegend. Die offizielle Stiftung der Frau aller Völker, die vielleicht einmal diese Kirche bauen müssen wird, hält aber fest an dem genannten Ort. Wenn der Herr es möchte, wird dieser zu seiner Zeit zur Verfügung stehen. Dies schließt natürlich nicht aus, dass Menschen frei sind, andere Vorschläge zu machen.

Die Freiheit der Gläubigen liegt in der Freigabe der öffentlichen Verehrung von 1996, unabhängig von der Frage der Authentizität, aber mit ausdrücklicher Zustimmung von Rom. Mit seiner Anerkennung von 2002 hat der Bischof diese Freiheit daran zu Glauben oder nicht, sich dafür einzusetzen oder nicht, durch das kirchliche Adagium unterstrichen, dass eine „Privatoffenbarung für das Gewissen des Gläubigen nie bindend“ ist, aber dass die Verehrung innerhalb der Grenzen des kirchlichen Lehramtes erlaubt ist.

Der Vorstand der Stiftung Frau aller Völker